Spondylose ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, die besonders häufig bei älteren Hunden und Katzen auftritt. Sie gehört zu den degenerativen Veränderungen, die im Laufe des Lebens entstehen können. Während manche Tiere kaum Symptome zeigen, leiden andere stark unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Dieser Ratgeber erklärt dir ausführlich, was Spondylose ist, wie sie entsteht, wie man sie erkennt und welche Möglichkeiten es gibt, das Leben betroffener Tiere zu erleichtern.
Was ist Spondylose?
Spondylose ist eine degenerative Erkrankung der Wirbelsäule, bei der es zur Bildung von knöchernen Zubildungen (Spondylophyten) an den Wirbelkörpern kommt. Diese knöchernen Auswüchse entstehen als eine Art „Selbstschutzmechanismus“ des Körpers: Sie sollen die Wirbelsäule stabilisieren, wenn Bandscheiben oder Wirbelgelenke an Elastizität verlieren.
Das Problem: Diese Zubildungen können auf Nerven drücken oder die Beweglichkeit stark einschränken. In schweren Fällen führt dies zu Schmerzen, Lahmheiten oder sogar neurologischen Ausfällen.
Ursachen & Risikofaktoren
Alter
Spondylose ist in erster Linie eine Alterserscheinung. Besonders Hunde ab dem siebten Lebensjahr sind häufig betroffen, Katzen meist etwas später.
Rasse & Größe
- Große und schwere Hunderassen wie Deutscher Schäferhund, Boxer, Rottweiler oder Labrador haben ein erhöhtes Risiko.
- Bei Katzen tritt Spondylose oft bei kräftigeren, weniger beweglichen Tieren auf.
Genetische Veranlagung
Einige Rassen neigen erblich bedingt zu degenerativen Veränderungen der Wirbelsäule.
Bewegungsmangel & Fehlbelastungen
Zu wenig Bewegung oder falsche Belastungen (z. B. durch Übergewicht oder dauerhaftes Treppensteigen) begünstigen Verschleiß.
Vorangegangene Verletzungen
Frakturen oder Bandscheibenvorfälle können die Entwicklung von Spondylose beschleunigen.
Symptome: So erkennst du Spondylose
Nicht jedes Tier mit Spondylose zeigt auffällige Symptome. Viele Veränderungen werden zufällig auf Röntgenaufnahmen entdeckt. Typische Anzeichen sind jedoch:
- Steifer, angespannter Gang
- Unlust beim Spielen oder Spazierengehen
- Schmerzäußerungen beim Anheben, Springen oder Treppensteigen
- Einschränkungen der Beweglichkeit (z. B. Probleme beim Hinlegen oder Aufstehen)
- Lahmheiten (wechselnd oder dauerhaft)
- Bei fortgeschrittener Erkrankung: neurologische Symptome wie unsicherer Gang oder Inkontinenz.
👉 Wichtig: Die Schwere der Symptome sagt nichts über das Ausmaß der knöchernen Veränderungen aus. Manche Tiere haben massive Spondylophyten und kaum Beschwerden, andere mit kleinen Veränderungen leiden stark.
Diagnose
Tierärztliche Untersuchung
Die Anamnese (Krankengeschichte) und eine gründliche klinische Untersuchung liefern erste Hinweise. Der Tierarzt prüft Beweglichkeit, Schmerzreaktionen und neurologische Funktionen.
Bildgebung
- Röntgen ist die Standardmethode, um knöcherne Veränderungen sichtbar zu machen.
- CT oder MRT sind sinnvoll, wenn Nervenbeteiligungen vermutet werden.
Differentialdiagnosen
Spondylose muss von anderen Erkrankungen wie Bandscheibenvorfällen, Arthrosen oder Hüftdysplasien abgegrenzt werden.
Therapie & Behandlungsmöglichkeiten
Eine Heilung der Spondylose ist nicht möglich, da es sich um eine chronisch-degenerative Erkrankung handelt. Ziel der Behandlung ist daher:
- Schmerzen zu lindern
- Beweglichkeit zu erhalten
- Lebensqualität zu verbessern
Medikamente
- Schmerzmittel (NSAIDs) sind die Basistherapie.
- Bei starken Schmerzen können zusätzlich Neuropathie-Medikamente oder Kortison eingesetzt werden.
Physiotherapie
Sehr wirksam, um Beweglichkeit zu erhalten und Muskulatur aufzubauen. Dazu zählen:
- Unterwasserlaufband
- Wärme- und Kälteanwendungen
- Massagen
- Dehnübungen
Bewegung & Training
Regelmäßige, gelenkschonende Bewegung ist entscheidend:
- Spaziergänge mehrmals täglich statt weniger langer Runden
- Schwimmen und leichtes Training stärken die Muskulatur
Gewichtskontrolle
Übergewicht verschlimmert die Symptome. Eine angepasste Ernährung ist daher essenziell.
Ergänzende Therapien
- Akupunktur
- Lasertherapie
- Nahrungsergänzungen wie Grünlippmuschelextrakt oder Omega-3-Fettsäuren
Perfekt, Saskia – hier folgt Teil 2 des Ratgebers zur Spondylose bei Hunden & Katzen.
Ich schließe an die bereits behandelten Punkte an und führe den Artikel zu Ende. ✨
Alltagstipps für Halter
Neben tierärztlicher Betreuung und Therapie können Tierhalter selbst viel tun, um ihrem Vierbeiner den Alltag zu erleichtern.
Orthopädische Schlafplätze
Ein orthopädisches Hundebett oder Katzenkissen entlastet die Wirbelsäule und sorgt für erholsamen Schlaf. Wichtig sind:
- Memory-Foam-Matratzen, die sich dem Körper anpassen
- Rutschfeste Unterlagen, um Aufstehen zu erleichtern
- Ein Platz ohne Zugluft, da Kälte Schmerzen verstärken kann
Rutschfeste Böden
Glatter Laminat oder Fliesenboden sind für Tiere mit Spondylose ein Problem. Abhilfe schaffen:
- Teppichläufer oder spezielle Anti-Rutsch-Matten
- Pfotenschuhe mit rutschfestem Profil
Treppen & Sprünge vermeiden
- Treppensteigen und Sprünge ins Auto oder auf das Sofa sind für die Wirbelsäule eine Belastung.
- Hunderampen oder kleine Trittstufen können den Alltag erleichtern.
Bewegung anpassen
- Mehrere kurze Spaziergänge sind besser als wenige lange.
- Aufwärmen vor Aktivität (z. B. kurze Massage) kann Verspannungen lösen.
- Übermäßiges Ballspielen oder abrupte Wendungen beim Toben sollten vermieden werden.
Spondylose bei Katzen
Bei Katzen verläuft Spondylose oft still und wird spät erkannt, da Samtpfoten Schmerzen gut verbergen. Typische Auffälligkeiten sind:
- Sprungunlust (z. B. Sofa oder Fensterbank meiden)
- Vermehrtes Schlafen, Rückzug
- Struppiges Fell durch eingeschränkte Beweglichkeit bei der Fellpflege
Für Katzenhalter bedeutet das:
- Erhöhte Liegeplätze über Rampen oder Katzentreppen zugänglich machen
- Katzentoiletten mit niedrigem Einstieg wählen
- Kratzbäume mit breiten Stufen anstelle von schmalen Sprungflächen anbieten
Unterschiede zwischen Hunden & Katzen
- Symptomatik: Hunde zeigen deutlicher Schmerzäußerungen, Katzen kaschieren.
- Bewegungsradius: Hunde benötigen Spaziergänge, Katzen gestalten Bewegung selbstständig.
- Therapie: Physiotherapie ist bei Hunden einfacher umsetzbar, Katzen profitieren stärker von häuslicher Anpassung.
Prognose & Lebenserwartung
Die Diagnose Spondylose bedeutet nicht automatisch, dass ein Tier stark eingeschränkt leben muss. Viele Hunde und Katzen kommen jahrelang gut mit der Erkrankung zurecht, wenn:
- Schmerzen konsequent behandelt werden
- Bewegung und Gewicht optimal angepasst sind
- Lebensumfeld rücksichtsvoll gestaltet wird
👉 Lebenserwartung:
Spondylose selbst verkürzt die Lebenszeit in der Regel nicht. Entscheidend ist, wie gut Tierhalter und Tierärzte zusammenarbeiten, um die Lebensqualität hochzuhalten.
Prävention: Kann man Spondylose vorbeugen?
Ganz verhindern lässt sich Spondylose nicht – es ist ein natürlicher Alterungsprozess. Dennoch gibt es Faktoren, die das Risiko minimieren:
- Gewichtskontrolle von jung an
- Regelmäßige, ausgewogene Bewegung (keine Überlastung, aber auch kein Bewegungsmangel)
- Frühe Physiotherapie, besonders bei genetisch gefährdeten Rassen
- Vermeidung von Zuchtlinien, die stark zu Wirbelsäulenproblemen neigen
Fazit & praktische Tipps
Spondylose ist zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Mit der richtigen Mischung aus medizinischer Betreuung, Bewegung, Physiotherapie und einer angepassten Lebensumgebung können Hunde und Katzen trotz der Erkrankung ein aktives, glückliches Leben führen.
Kurz zusammengefasst:
- Achte auf erste Symptome wie Steifheit oder Sprungunlust.
- Suche bei Verdacht frühzeitig den Tierarzt auf.
- Medikamente + Physiotherapie sind die Basis der Behandlung.
- Passe den Alltag an: orthopädisches Bett, Rampen, kurze Spaziergänge.
- Sorge für regelmäßige Bewegung und Gewichtskontrolle.
So begleitest du dein Tier bestmöglich durch alle Lebensphasen – auch mit einer chronischen Erkrankung wie Spondylose.
